Frau Hungerland von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg referierte zum Thema „Studienerfolg durch Hirndoping? – Eine Erhebung des leistungsbezogenen Substanzkonsums Studierender der DHBW Stuttgart“. Der Vortrag war Bestandteil des Panels 4 mit dem übergeordneten Thema Forschung zur Gesundheitsförderung von Studierenden, und bezieht sich auf die zunehmenden psychischen und physischen Belastungen von Studierenden an deutschen Hochschulen, die uns Studierende alle betrifft.

Der Konsum legaler und illegaler Substanzen zur Leistungssteigerung ist ein zunehmendes Problem bei Studierenden, welches mit vielen gesundheitlichen Risiken in Verbindung steht. Hierin liegt neben Themen wie der Vermeidung von Stress und körperlicher Inaktivität ein wichtiger Ansatzpunkt für ein SGM und konkrete Gesundheitsförderungsmaßnahmen.

Frau Prof. Hungerland stellte die Hintergründe und im Besonderen die Ergebnisse einer Studie dar, welche an der Fakultät für Sozialwesen der DHBW bezüglich des Substanzkonsums dual Studierender erhoben wurde. Inhaltlich lag der Fokus dabei auf den möglichen Ursachen des Substanzkonsums aber auch auf Lösungswegen und Hinweisen zu Verbesserungsmöglichkeiten seitens der betroffenen Studierenden.

Die anschließende Diskussion drehte sich hauptsächlich um das Thema Selbstoptimierung. Zum Beispiel wurde die Problematik diskutiert, dass die Selbstoptimierung bei Studierenden scheinbar im Vordergrund steht und sie sich ihrer Situation hilflos ausgeliefert fühlen, obwohl die Fehlbeanspruchungen aus den Rahmenbedingungen entstehen. Inwieweit ist es also aus Sicht einer Hochschule der richtige Weg, Studierende durch konkrete Hilfsangebote bei der Bewältigung zu unterstützen, statt auf hochschulpolitischer Ebene zu handeln? Es wurde bspw. auch diskutiert, ob es nicht wirksamer wäre, wenn Studierenden durch einen entzerrten Studienplan und mehr Gestaltungsspielraum ein stressfreieres Studieren ermöglicht werden könnte.

Möglich sei das sehr begrenzt bis gar nicht, da man es mit trägen Strukturen zu tun hat, die sich nur schwer und wenn, dann erst nach langer Zeit, ändern lassen. So sei es wichtiger, bei den akut bestehenden Problemen des Suchtmittelkonsums der Studierenden anzusetzen und Hilfe anzubieten. Das wirkt aus studentischer Sicht recht paradox, da ja gerade die Umstände wie Leistungs- und Prüfungsdruck durch die Hochschule die Studierenden zum Missbrauch verschiedener Substanzen verleitet. Um dies zu verhindern, werden verschiedene Maßnahmen entwickelt, getestet und evaluiert, um die studentische Situation auch kurzfristig verbessern zu können. (Fabienne Kurt, Masterstudentin Sportwissenschaft, Bewegung und Gesundheit)

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